Sneakers reinigen
schuhstation.de Blog Sneakers reinigen: Eigenregie oder professionelle Anbieter?

Sneakers reinigen: Eigenregie oder professionelle Anbieter?

von Nicole Arnold

Er ist der beliebteste Schuh überhaupt und wird oft getragen, bis er sich in seine Bestandteile auflöst: Die Rede ist vom Sneaker, der sich heute in unzähligen Ausführungen und aus verschiedensten Materialien findet.

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Schuhe sauber zu machen, war früher eine lästige Arbeit, so ist es für echte Sneaker-Fans jetzt ein Must-Done. Denn wie für alle anderen Schuhmodelle gilt: Reinigung und optimale Pflege lassen die Treterchen nicht nur attraktiv aussehen, sondern machen sie auch haltbarer.

Das Reinigen von Sneakers ist jedoch eine kleine Kunst für sich, da es nicht nur Modelle aus Textil, Leder oder synthetischen Materialien gibt, sondern auch Sneaker, die aus einem fulminanten Materialmix bestehen.

Für die Reinigung der Schuhe sollte man sich grundsätzlich Zeit nehmen und die richtigen Utensilien und Mittelchen zur Hand haben. Alternativ finden sich heute in jeder größeren Stadt auch spezielle Dienstleister, welche die Sneaker-Reinigung von Hand anbieten. Und wer vor Ort keinen Reinigungsservice hat, der kann die Schuhe auch einfach per Post an einen der zahlreichen Anbieter deutschlandweit schicken. Was für den Einzelnen besser, einfacher oder günstiger sein kann, klärt dieser Beitrag. Und auch die Reinigung der Sneaker wird mit den relevanten Punkten beschrieben.

Sneaker selbst reinigen – so funktioniert’s

Meist hat Mann oder Frau mehr als ein Paar Sneaker und alle vertragen in regelmäßigen Abständen eine Frischekur. Wer sich neue Sneaker zulegt, sollte immer die Materialetiketten behalten und den Schuhen zuordnen, damit für die Reinigung die richtigen Mittel verwendet werden. Im Vorfeld sollte grob eingeordnet werden. Besteht das Obermaterial aus Glattleder, Wildleder, Synthetik, Mesh oder Canvas? Besitzen die Sneaker Leder- oder Gummisohlen?

Für Sneakers, deren Obermaterial sich als Glatt- oder Rauleder zeigt, bietet der Handel, der mittlerweile auch den Sneaker-Reinigungs-Hype erkannt hat, spezielle Lederseife, für Leder geeigneten Reinigungsschaum oder flüssige Reinigungsmittel. Für Synthetik, Textil, Mesh und Mixmaterialien gibt es Universalschaum. Alternativ tun es auch Spülmittel oder Waschmittel, allerdings bei bunten Schuhen immer ohne Bleichmittel.

Die Sohlen und eingefassten Randbereiche werden mit Schmutzradieren oder Lederradierern behandelt, die insbesondere bei starken Verfärbungen und regelrecht eingebrannten Flecken sehr gute Dienste leisten. Für groben und frischen Schmutz sowie die schnelle Reinigung zwischendurch eignen sich feuchte Reinigungstücher. Für die Innenreinigung empfehlen sich spezielle Reinigungs- und Hygienesprays.

Weiter werden zur Reinigung eine handliche kleine und weiche Bürste, alternativ Zahnbürsten, feuchte und trockene Stofftücher, die nicht fusseln, ein kleines Haushaltsschwämmchen, Zeitungspapier benötigt. Hinzukommen die entsprechenden Pflegemittel, denn nach der Pflicht ist die Kür angesagt. Das sind Imprägnierspray und bei Glattleder auch passende oder farblose Schuhcreme. Da Sneaker-Putzen mittlerweile schon eine Passion geworden ist, finden sich auch komplette Reinigungsset für den Home-Profi.

Anleitung: Sneakers reinigen

Die Schritte der Sneaker-Reinigung sind prinzipiell und bei allen Materialien gleich. Unterschiede gibt es lediglich bei den eingesetzten Reinigungsmitteln. Von grob nach fein wird sich vorgearbeitet und zwar nach diesem Schema:

  • Schnürsenkel entfernen, denn diese erfahren eine separate Wäsche. Auch Einlegesohlen oder herausnehmbare Innensohlen sind vor der Reinigung herauszunehmen.
  • Zuerst den groben Schmutz von den Sohlen und Seitenrändern entfernen. Steinchen und andere Verschmutzungen, die sich im Profil festgesetzt haben, lösen sich, in dem die Schuhe gegeneinander geklopft werden. Was dann noch drin bleibt, kann mit einem Zahnstocher vorsichtig herausgepickt werden. Mit Seifenlauge und einer Bürste bzw. einem Lappen lassen sich die Sohlenunterseite und Randbereiche reinigen. Da gerade an den Seiten die Verfärbungen doch hartnäckiger sind, bietet sich hier der Einsatz eines Schmutzradierers an. Dieser wird angefeuchtet und über die verschmutzten Bereiche gerieben. Der so gelöste Schmutz sollte mit einem feuchten Tuch oder unter fließenden Wasser entfernt werden.
  • Sind die Sohlen und Randbereiche sauber, ist das Obermaterial an der Reihe. Zunächst sollten lose oder oberflächliche Schmutzpartikel von synthetischen und textilen Materialien mit einem trockenen Tuch oder einer Bürste entfernt werden, bei glattem Leder oder Kunstleder leistet ein feuchtes Tuch diese Schmutzarbeit.
  • Dann folgt die feuchte Tiefenreinigung, allerdings nicht zu nass, denn das schadet der Passform. Auf Bürste, Schwamm oder Tuch, die zuvor angefeuchtet wurden, gibt man etwas Reinigungsmittel oder Lederseife und reibt damit über den Schuh, bis sich ein fester Schaum bildet. Dieser wird nun in kreisenden Bewegungen eingearbeitet, wodurch sich der tiefsitzende Schmutz löst. Mit Reinigungsschaum geht es noch einfacher. Der wird nach dem Schütteln direkt auf das Werkzeug gegeben und eingearbeitet. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird das Obermaterial mit einem feuchten sauberen Tuch vom eingezogenen und schmutzbehafteten Schaumfilm befreit, in dem man das Tuch Stelle für Stelle in einer eindrehenden Bewegung über das Material führt. Diesen Vorgang bei Bedarf wiederholen und den Lappen jedes Mal vorher wieder auswaschen und gut auswringen. Der gesamte Reinigungsschritt ist mitunter auch zwei- bis dreimal erforderlich, je nachdem, wie stark das Obermaterial verunreinigt ist.
  • Das Innenleben der Sneaker sollte ebenso berücksichtigt werden. Sind die Innensohlen nicht herausnehmbar oder hat man keine Hygieneeinlagen verwendet, erfolgt die Reinigung des Innenbereichs durch das Einsprühen mit einem speziellen Innenreiniger, z. B. Colloni Sneaker inside. Bei stärkeren Verschmutzungen im Innenraum oder Schweißrändern, sollte der feuchte Film mit einem Tuch eingerieben und der Vorgang wiederholt werden.
  • Jetzt müssen die Sneaker in Ruhe und langsam trocknen. Um ihre Form zu behalten und zum Aufsaugen überschüssiger Flüssigkeit, werden sie mit Zeitungspapier oder saugendem Seidenpapier ausgestopft. Im Sommer stellt man die Schuhe gerne nach draußen, aber bitte nicht in die pralle Sonne, sondern lieber in den Schatten. Im Winter dürfen sie nicht direkt an, auf, unter oder neben der Heizung stehen.
  • In der Zwischenzeit werden die Schnürsenkel gewaschen. Entweder in der Waschmaschine und in einem Wäschenetz oder von Hand.
  • Wenn die Sneaker richtig trocken sind, werden sie als Finish imprägniert oder mit Schuhcreme behandelt. Das sorgt für einen optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz.

Textil-Sneaker maschinell waschen?

Oft ist zu lesen, dass Sneaker mit Obermaterial aus Textil und Gummisohlen in der Waschmaschine bei 30 Grad gereinigt werden können. Das ist zwar möglich, dennoch raten die Profis davon ab, denn es besteht die Gefahr, dass die Schuhe färben können oder sich Bestandteile lösen. Bei geklebten Komponenten kann sich die Klebeschicht anlösen oder gar auflösen. Daher ist es auch in diesem Fall besser, die Schuhe von Hand zu reinigen.

Die professionelle Sneaker-Reinigung

Heute wird auf saubere und gepflegte Sneaker richtig viel Wert gelegt und so haben sich mit der Zeit mehr und mehr Reinigungsservices speziell für diese Kultschuhe etabliert. Deutschlandweit wächst die Zahl der Anbieter kontinuierlich. Man bringt die Schuhe hin und holt sie zu einem vereinbarten Zeitpunkt wieder ab. Und wer keine Sneaker-Reinigung in seiner Nähe findet, schickt seine Schuhe einfach per Post an die entsprechende Adresse und erhält sie frisch gereinigt innerhalb weniger Tage zurück. Die Leistung kann vielfach direkt online auf den Anbieterseiten gebucht werden.

Auch die Profis reinigen von Hand, Schritt für Schritt. Maschinen kommen nicht zum Einsatz. Die Kosten berechnen sich nach dem Zeitaufwand, der von Verschmutzungsgrad und Detailarbeit abhängig ist. Grob kalkuliert, werden zwischen 50 und 70 Euro pro Paar fällig. Diese Investition lohnt sich vor allen Dingen bei hochwertigen und teuren Exemplaren, die sich aus verschiedenen Materialien zusammensetzen und bei denen der Besitzer nichts falsch machen möchte.

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