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Öko-Test: Schadstoffe bei Kinderschuhen

von Michael Weber

In seiner Ausgabe von März 2011 hatte das Magazin Öko-Test Krabbelschuhe und Lauflernschuhe verschiedener Hersteller getestet. Dabei hagelte es schlechte Noten.Das wiederholte sich 2017.

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Grund sind nach Meinung der Tester zu hohe Schadstoffkonzentrationen. Doch, der Reihe nach.

2011: Kinderschuhe fallen reihenweise durch

2011 fand Öko-Test unter anderem Chromat, Blei, Phthalat, Chrom, Formaldehyd und PAK. Die dabei nachgewiesenen Mengen liegen allerdings bis auf wenige Ausnahmen im gesetzlichen Toleranzbereich. Dennoch kommt Öko-Test zu dem Urteil, dass Kinder solche Schuhe nicht tragen sollten, und wertete die Produkte reihenweise ab.

Kinderschuhe fallen reihenweise durch

Die Verunsicherung bei den Verbrauchern ist groß. Zwar sollten Babys das Laufen möglichst barfuß lernen, aber spätestens draußen auf der Straße müssen Schuhe her. Nur hat kaum ein Kinderschuh die Untersuchungen von Öko-Test bestanden.

Kritik an den Tests

Schon damals gab es Kritik an den Tests. Denn die Abwertungen von Öko-Test seien laut Hersteller teilweise nicht nachvollziehbar. So wurden beispielsweise auch Schuhe drastisch abgewertet, die zwar Schadstoffe enthielten, diese aber deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte lagen. Dies betreffe unter anderem Stoffe, die bei der Lederbearbeitung dringend benötigt werden.

Die Hersteller zeigten sind ihrer besonderen Rolle bei der Produktion von Baby- und Kinderschuhen bewusst. Sie wüssten, dass die Haut von Babys und Kindern sehr viel zarter und empfindlicher ist als bei Erwachsenen. Entsprechend müssten auch die Schuhe qualitativ besondere Anforderungen erfüllen. Zudem produziert eine große Zahl deutscher Hersteller sehr umweltverträglich und schadstoffarm. Dies soll zukünftig stetig weiter optimiert werden.

2017: Das Ergebnis wiederholt sich

Auch 2017 gab es ein ähnliches Ergebnis. Doch der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) wehrte sich erneut gegen die Prüfmethoden von Ökotest.

Öko-Test hatte insgesamt 15 Kindersandalen untersucht (http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=102158&bernr=07). Dabei Produkte von Marken wie Timberland, Jack Wolfskin und Deichmann. Das vernichtende Urteil: einmal mangelhaft und 14-mal ungenügend. Wieder waren vor allem Schadstoffe in den Schuhen Grund für schlechte Bewertungen.

Besonders kritisch sah Ökotest den Chemieeinsatz bei der Produktion der Materialien. Denn zum Gerben und Färben der Lederstoffe oder bei der Herstellung von Kunststoffen werden einige Stoffe genutzt, die in höheren Dosen gesundheitsgefährdend oder krebserregend sein können. Dazu zählen Chrom, Phthalate und verschiedene andere Stoffe. Ein Teil davon ist verboten.

Für Ökotest machte allenfalls ein Gütezeichen wie das EU Ecolabel Hoffnung, das unter anderem den Verzicht von vielen gesundheitsgefährdenden Stoffen kennzeichnet. Insgesamt falle trotz kleiner Fortschritte das Gesamturteil für die Kindersandalen jedoch sehr schlecht aus.

Der Verband wehrt sich

Der HDS/L wehrte sich vehement gegen das Urteil von Ökotest. Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert erklärte dazu: „Wir können das schlechte Abschneiden nicht nachvollziehen. Die sehr namhaften, renommierten Hersteller von Kinderschuhen halten nicht nur die gesetzlichen Werte ein. Teilweise unterschreiten die Unternehmen sogar die gesetzlichen Anforderungen.“ Als besonderen Kritikpunkt nennt Junkert die Grundlagen der Prüfungsmethoden, die für den Verband nicht nachvollziehbar seien. „Wir vermissen hier jegliche Transparenz“, fügt der Geschäftsführer hinzu. Junkert betont, dass alle Kinderschuhhersteller des HDS/L das Thema Schadstoffe auf ihrer Agenda hätten und sich für eine schadstofffreie und gesundheitlich einwandfreie Produktion einsetzen würden. Es ist daher ratsam auf gute Qualität bei der Bestellung von Kinderschuhen über Schuhshops und im Schuhversand online zu achten

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